Letale Lungenerkrankung (LAMP3)
Letale Lungenerkrankung (LAMP3)
Allgemeine Beschreibung
Bei der Rasse Airedale Terrier konnte eine genetische Variante im LAMP3-Gen gefunden werden, die eine schwere Lungenerkrankung auslöst. Homozygot betroffene Welpen zeigen aufgrund von Atemnot starken Sauerstoffmangel und Lungenversagen innerhalb der ersten Tage oder Wochen nach der Geburt. Typische Symptome sind Lethargie bereits bei der Geburt, die Welpen weigern sich zu säugen und entwickeln Dyspnoe (Atemnot) oder Tachypnoe (Schnellatmen), so dass sie meist euthanasiert werden müssen. Bei der Untersuchung der Lungen betroffener Welpen wurden diese als ödemisch, verstopft und kaum mit Luft durchsetzt beschrieben, zum Teil waren sie von gummiartiger Struktur.\n
Rassen
Airedale Terrier
Details zur Bestellung
Testnummer | 8598 |
Abkürzung | LAMP3 |
Probenmaterial | 0,5 ml EDTA Blut, 2x Backenabstrich, 1x Spezialabstrich (eNAT) |
Testdauer | 7-14 Werktage |
Spezifikationen Test
Symptomkomplex | respiratorisch |
Erbgang | autosomal-rezessiv mit unvollständiger Penetranz |
Erkrankungsalter | ab Geburt |
Wirkweise | ursächlich |
Gen | LAMP3 |
Variante | C-T |
Literatur | OMIA:002251-9615 |
Detaillierte Beschreibung
Der sogenannte Lungensurfactant besteht aus einer Mischung aus Lipiden und Proteinen und bildet an der Oberfläche der Alveolen (Lungenbläschen, an denen der Gasaustausch stattfindet) eine dünne Schicht aus. Der Surfactant reduziert die Oberflächenspannung und verhindert so, dass die Alveolen am Ende der Ausatmung kollabieren. Die Bildung des Surfactants findet in speziellen Organellen innerhalb der AECII-Zellen (alveolar epithelial type II cells), in den Lamellarkörperchen (lamellar bodies), statt. Nach der Synthese wird der Surfactant von den Lamellarkörperchen in den Alveolarraum ausgeschüttet. \nBei der Rasse Airedale Terrier konnte eine genetische Variante im LAMP3-Gen, welches für ein Membranprotein der Lamellarkörperchen kodiert, gefunden werden, die eine schwere Lungenerkrankung auslöst. Bei dieser Erkrankung können sich die Lamellarkörperchen nicht richtig ausbilden, was folglich auch die Synthese des Surfactants stark beeinträchtigt. Homozygot betroffene Welpen zeigen aufgrund von Atemnot starken Sauerstoffmangel und Lungenversagen innerhalb der ersten Tage oder Wochen nach der Geburt. Typische Symptome sind Lethargie bereits bei der Geburt, die Welpen weigern sich zu säugen und entwickeln Dyspnoe (Atemnot) oder Tachypnoe (hohe Atemfrequenz), so dass sie meist euthanasiert werden müssen. Bei der Untersuchung der Lungen betroffener Welpen wurden diese als ödematös, verstopft und kaum mit Luft durchsetzt beschrieben, zum Teil waren sie von gummiartiger Struktur.\nBeim Screening sehr vieler Airedale Terrrier auf die beschriebene Variante fiel eine 6-jährige Hündin auf, welche genetisch homozygot betroffen war, aber laut ihres Besitzers nie Symptome einer Atemerkrankung zeigte. Aufgrund dieser Tatsache wird vermutet, dass neben der beschriebenen Variante eine unbekannte protektive Variante vorliegen könnte, welche eine unvollständige Penetranz dieser letalen Lungenerkrankung bedingt. \n