Ihr EXPERTE für Tiergenetik

Kontakt Info

Akrales Mutilationssyndrom (AMS)

Allgemeine Beschreibung

Das Akrale Mutilationssyndrom (AMS) ist eine erbliche Nervenerkrankung beim Hund, die zu einer angeborenen Schmerzunempfindlichkeit in den Gliedmaßen führt. Erste Symptome treten meist im Alter von 4 bis 9 Monaten auf und zeigen sich durch wiederholtes Lecken, Beißen oder Selbstverletzungen an Pfoten und Zehen.

Rassen

Deutsch Kurzhaar, Deutscher Spitz, Englischer Pointer, English Cocker Spaniel, English Springer Spaniel, Französischer Spaniel

Detaillierte Beschreibung

Das >strong>Akrale Mutilationssyndrom (AMS) ist eine erbliche Erkrankung des peripheren Nervensystems beim Hund, die zu einer angeborenen Schmerzunempfindlichkeit führt. Sie gehört zur Gruppe der sogenannten hereditären sensorischen und autonomen Neuropathien (HSAN), die auch beim Menschen vorkommen.

Die betroffenen Hunde nehmen Schmerzreize an den Gliedmaßen nicht wahr, was zu einem automutilativen Verhalten führen kann: Sie lecken, beißen oder verletzen sich selbst an Pfoten und Zehen, häufig so stark, dass es zu nicht heilenden Wunden, Infektionen oder sogar Selbstverstümmelung der Zehen kommt.

Ein Gentest ermöglicht eine frühzeitige Diagnose und kann insbesondere bei der Auswahl der Verpaarungspartnern für eine verantwortungsvolle Zuchtplanung helfen. So lassen sich Trägertiere sicher identifizieren und vermeidbare Krankheitsfälle verhindern.

Akrales Mutilationssyndrom – Deutsch Kurzhaar, English Cocker Spaniel, Englischer Pointer, English Springer Spaniel, Französischer Spaniel

Bei betroffenen Hunden der Rassen Deutsch Kurzhaar, Englischer Pointer, English Cocker Spaniel, English Springer Spaniel, Französischer Spaniel wird die Krankheit häufig erst ab einem Alter von circa 4 Monaten erkannt, denn zu diesem Zeitpunkt beginnen die Welpen, sich an den Pfoten und Zehen zu lecken, zu beißen oder sogar selbst zu verletzen. Die Wahrnehmung der Körperbewegungen (Propriozeption), die motorischen Fähigkeiten und die rückenmarkgesteuerten Reflexe sind dabei nicht gestört.

Manche betroffenen Welpen weisen nur eine Schmerzunempfindlichkeit der unteren Gliedmaße auf, ohne sich dabei selbst zu verletzen, was die Diagnose erschwert.

Details zur Bestellung
Testnummer8038
AbkürzungAMS
Probenmaterial0,5 ml EDTA Blut, 2x Backenabstrich, 1x Spezialabstrich (eNAT)
Testdauer7-14 Werktage
Spezifikationen Test
Symptomkomplexneurologisch
Erbgangautosomal-rezessiv
Erkrankungsalter4 Monate
Wirkweiseursächlich
GenGDNF
VarianteC-T
LiteraturOMIA:001514-9615

Akrales Mutilationssyndrom – Deutscher Spitz

Beim Deutschen Spitz (insbesondere bei den Varietäten Zwergspitz/Pomeranian und dem Kleinspitz) zeigt sich AMS in der Regel bereits im Alter von etwa 6 bis 9 Monaten. Die ersten Anzeichen können harmlos wirken – etwa ein Wundlecken einer Pfote – entwickeln sich jedoch rasch zu schwerwiegenden Problemen wie: fehlende Schmerzreaktionen in den distalen Gliedmaßen (Pfoten und Zehen), chronische Hautverletzungen, Selbstverstümmelung durch Kauen oder Beißen an betroffenen Körperteilen oder gar Amputationen einzelner Zehen (spontan oder chirurgisch notwendig) . Im späteren Verlauf kann es ebenfalls zu Gangbildveränderungen (z. B. das Auftreten mit dem Fersenbein zuerst) und Propriozeptiven Defiziten (Störungen der Eigenwahrnehmung der Gliedmaßen) kommen.

Die Erkrankung verschlechtert sich häufig über die Jahre und hat oft einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Hunde. In einigen Fällen lässt sich das Fortschreiten mit Schutzmaßnahmen (z. B. Kragen oder Hundeschuhe) etwas verlangsamen.

Beim Spitz konnte eine genetische Variante des RETREG1 - Gens mit AMS in Verbindung gebracht werden. Infolge der genetischen Variante kommt es zur Degeneration von Nervenzellen, was die fehlende Schmerzempfindung und die daraus resultierenden Verletzungen erklärt.

Details zur Bestellung
Testnummer8038
AbkürzungAMS
Probenmaterial0,5 ml EDTA Blut, 2x Backenabstrich, 1x Spezialabstrich (eNAT)
Testdauer7-14 Werktage
Spezifikationen Test
Symptomkomplexneurologisch
Erbgangautosomal-rezessiv
Erkrankungsalter6-9 Monate
GenRETREG1