Update: Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM3) bei der Ragdoll
Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist die häufigste Herzerkrankung der Katze. Dabei verdickt sich die Muskulatur der linken Herzkammer, wodurch sich das Herz schlechter füllen kann. Dies kann zu Leistungsschwäche, Atemnot, Blutgerinnseln und im schlimmsten Fall zu plötzlichem Herztod führen.
Neben der Ultraschalluntersuchung stehen für einige Rassen gezielte Gentests zur Verfügung: Bei der Maine Coon ist die Variante HCM1 im MYBPC3-Gen beschrieben, bei der Ragdoll die Variante HCM3 ebenfalls im MYBPC3-Gen und bei der Sphynx die Variante HCM4 im ALMS1-Gen. Diese Varianten gelten als Hochrisikofaktoren, die schon vor den klinischen Anzeichen einen Hinweis auf die Ausbildung der Erkrankung geben können. Dennoch entstehen schwere, symptomatische Verlaufsformen meist erst im Zusammenspiel mit weiteren genetischen Einflüssen oder Umweltfaktoren – eine sichere Prognose zum klinischen Verlauf ist allein über die genetischen Analysen also nicht möglich. Zudem handelt es sich um sehr rassespezifische Varianten, bei denen eine Korrelation mit dem Auftreten der Erkrankung nur bei den jeweils beschriebenen Rassen nachgewiesen werden konnte.
Die Auswertung der zwischen 2012 und 2022 bei uns eingereichten Proben zeigte einen deutlichen Rückgang der HCM3-Allelfrequenz innerhalb der Ragdoll-Rasse von 28,6 % auf 4,3 %, was auf züchterische Bemühungen zurückzuführen sein dürfte. Die aktuelle Verteilung der Genotypen bei der Ragdoll können Sie der nebenstehenden Graphik entnehmen. Zusätzlich haben wir rund 28.000 Katzen verschiedener Rassen – insbesondere Britisch Kurzhaar, Maine Coon und Perser – auf die Ragdoll-Variante HCM3 untersucht. Außerhalb der Rasse Ragdoll trat sie nur in verschwindend geringer Zahl auf, wobei unklar ist ob auch hier eine Korrelation mit klinischen Symptomen vorliegt. Daher empfehlen wir den HCM3-Test weiterhin ausschließlich für die Rasse Ragdoll.


