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Neue genetische Variante für die Haarlänge beim Saluki bestätigt

 

Die Fellfarbe und Fellstruktur ist beim Hund nicht nur für viele Rassen charakteristisch und verleiht diesen ihr spezielles Aussehen, sondern auch für uns bei der Entscheidung für einen bestimmten Hund sehr relevant. Gerade die Haarlänge als Kurz- oder Langhaar macht hier einen entscheidenden Unterschied, welcher zum Teil als einziges Unterscheidungsmerkmal einzelne Rassen voneinander abgrenzt, oder zumindest als Variante oder Subpopulation innerhalb einer Rasse definiert wird.
Genetisch gesehen ist die Kurzhaarigkeit das wildtypische Merkmal, welches durch verschiedene rezessive Varianten zur Langhaarigkeit verändert werden kann. Wenn also lang- und kurzhaarige Hunde innerhalb einer Population existieren, so ist es entscheidend zu wissen, ob kurzhaarige Hunde eine oder mehrere Anlagen für die Langhaarigkeit besitzen. Kurzhaarige Hunde können genetisch reinerbig (homozygot) kurzhaarig sein und den Genotyp L/L aufweisen, oder mischerbig (heterozygot) und somit Anlageträger der Langhaarigkeit sein und den Genotyp L/l besitzen. Langhaarige Hunde sind dagegen immer reinerbig für dieses Merkmal und zeigen den Genotyp l/l.

Bisher sind fünf verschiedenen rezessive Varianten beschrieben, die jeweils einzeln oder im Zusammenspiel miteinander die Langhaarigkeit auslösen. Während eine dieser Varianten bei allen langhaarigen Hunderassen gefunden werden kann (Test: 8124 Haarlänge I), sind die restlichen vier Varianten jeweils bisher nur bei wenigen Rassen detektiert worden (Test: 8397 Haarlänge II). Hunde dieser Rassen sollten also beide Testverfahren zur Analyse der genetischen Haarlänge kombinieren (Test: 8291 Haarlänge I + II).

Um Überraschungen bei der Haarlänge zu vermeiden ist es also wichtig zu wissen, welche der Varianten innerhalb einer Population auftreten können. Für den Saluki wurde nun aus einem ausgewählten Probenset und mit der Hilfe von engagierten Züchtern herausgefunden, dass eine der seltenen rassespezifischen Varianten, die bisher für Alaskan Malamute und Samojede bekannt war, auch für die lange Befederung dieser Rasse verantwortlich sein kann. Somit ist auch beim Saluki zur vollständigen genetischen Analyse der Haarlänge die Kenntnis der Genotypen aller fünf Varianten nötig.

Die verschiedenen Varianten werden im genetischen Test jeweils einzeln detektiert und erhalten somit alle einen separaten Genotyp als Ergebnis, welcher auf dem Befund angegeben wird. Somit erhalten Sie bis zu fünf Genotypen für die fünf verschiedenen Varianten. Jeder dieser Genotypen kann in drei Versionen vorliegen: L/L homozygot kurzhaarig; L/l heterozygot; l/l homozygot langhaarig
Einfach ist der Fall, wenn entweder alle Varianten L/L und der Hund somit insgesamt reinerbig kurzhaarig ist, oder eine der Varianten l/l und der Hund somit reinerbig langhaarig ist.

Interessant sind Trägerergebnisse, da eine Variante mit L/l ausreicht, damit der Hund als Anlageträger die Langhaarigkeit vererben kann. Liegt mehr als ein Genotyp mit L/l vor, so kann auch dieser Hund sicher die Langhaarigkeit vererben. Zusätzlich kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass zwei Genotypen L/l sich zu dem Gesamtgenotypus l/l kombinieren. Hunde, die mindestens zwei L/l Ergebnisse für verschiedene Varianten besitzen, sind somit normalerweise langhaarig und verhalten sich in der Vererbung wie l/l Hunde (sie geben die Anlage für Langhaarigkeit an alle direkten Nachkommen weiter).

Eine bisher nur theoretische Ausnahme würde dann in Kraft treten, wenn beide Varianten gekoppelt auf einem Allel vererbt werden. Der Gesamtgenotypus wäre dann L/l+l und der Hund wäre kurzhaarig. Diese Kopplung ist jedoch bisher für die Haarlänge noch nie nachgewiesen worden.
Da die Haarlänge nur ein Merkmal für die Struktur des Hundefells darstellt, sind in vielen Rassen noch weitere Tests auf genetische Varianten für Curly, Furnishing, Shedding, double Coat und andere bisher unbekannte Varianten, die die Fellstruktur beeinflussen, für den finalen Felltyp zu beachten.