Verhaltensanomalie
Verhaltensanomalie
Allgemeine Beschreibung
Beim Malinois tritt bei Hunden mit willkürlichen aggressiven Verhaltensauffälligkeiten häufiger das Allel A22 des Dopamintransportergen (SLC6A3) auf, während die Allele A0 und A10 nicht mit diesen unerwünschten Aggressionen assoziiert werden können. Neben der in der Ausbildung der Hunde angestrebten Form der Aggressivität, die provoziert wurde und eindeutig einer bestimmten klar-definierten Situation zugeordnet werden kann ("zielgerichtete Aggression"), zeigen Hunde mit dem Allel A22 häufig Phasen mit willkürlichen, unkontrollierbaren aggressiven Verhaltensweisen, die auch mit Krampanfällen einhergehen können. \nDieser Test gibt somit Auskunft über eine genetische Prädisposition, die neben vielen weiteren Faktoren zu unerwünschten aggressiven Verhaltensauffälligkeiten führen kann. \n
Rassen
Belgischer Schäferhund, Malinois
Details zur Bestellung
Testnummer | 8614 |
Probenmaterial | 0,5 ml EDTA Blut, 2x Backenabstrich, 1x Spezialabstrich (eNAT) |
Testdauer | 7-14 Werktage |
Spezifikationen Test
Symptomkomplex | systemisch |
Wirkweise | correlated variant |
Gen | SLC6A3 |
Variante | COMPLEX |
Literatur | OMIA:002328-9615 |
Detaillierte Beschreibung
Der Malinois ist eine Varietät des Belgischen Schäferhundes und ist bekannt als aktiver und intelligenter Hund, mit einem außergewöhnlich hohen Energielevel. Diese Charaktereigenschaften können für das tägliche Zusammenleben mit dem Malinois herausfordernd sein, insbesondere für Besitzer, die ihrem arbeitsfreudigen Hund nicht die Auslastung bieten können, die er benötigt. Auf der anderen Seite machen sie den Malinois aber auch zu einem hervorragenden Arbeitshund für Personenschutz, Polizeiarbeit oder als Sporthund (z.B. für Agility oder Schutzhundesport). \nNeben der bei der Ausbildung der Hunde angestrebten Form der Aggressivität, die provoziert wurde und eindeutig einer bestimmten klar-definierten Situation zugeordnet werden kann ("zielgerichtete Aggression"), berichten manche Besitzer von einer willkürlichen und episodenhaften Aggression, welche die Hunde schwierig im Handling und zum Teil auch gefährlich macht. Diese ungewünschte Form der Aggressivität tritt laut der Besitzer ohne ersichtlichen Grund und völlig unvorhersehbar auf. Während der Phasen der Aggression sind die Hunde nicht kontrollierbar, da sie auf keinerlei externe Einflüsse mehr reagieren. Dabei werden die Augen der Hunde oft glasig und zum Teil kann es auch zu Beißhandlungen oder Krampfanfällen kommen. \nEine genetische Variante im Dopamintransportergen (SLC6A3) wurde häufiger bei Hunden gefunden, die diese ungewünschte Form der Aggressivität zeigen. Es konnten bislang drei verschiedene Allele dieses Gens identifiziert werden: Die Allele A0 und A10 werden nicht mit dem ungewünschten Verhalten assoziiert, während das Allel A22 häufiger bei Hunden mit willkürlicher Aggression auftritt. Hunde mit heterozygotem Genotyp (A0/A22 oder A10/A22) zeigen laut deren Besitzer häufiger unerwünschte aggressive Verhaltensweisen. Bei den Hunden mit den extremsten Verhaltensauffälligkeiten wurde dagegen besonders häufig der homozygoten Genotyp A22/A22 nachgewiesen.\nBitte beachten Sie, dass das Verhalten der Hunde neben dieser genetischen Variante auch durch viele weitere Faktoren beeinflusst wird, die ebenfalls aggressive Verhaltensweisen hervorrufen können (wie zum Beispiel durch Schmerzen, dauerhaften Stress oder ungeeignete Erziehungsmethoden). Zudem gibt dieser Test nur Auskunft über eine genetische Prädisposition und lässt keine Aussage über die aktuelle Ausbildungsfähigkeit oder das kommunikative Verhalten des Hundes zu. \n