Postoperative Blutungsneigung (DEPOH) – Deerhound, Greyhound, English Springer Spaniel, Welsh Springer Spaniel
Postoperative Blutungsneigung (DEPOH) - Deerhound, Greyhound, English Springer Spaniel, Welsh Springer Spaniel
Allgemeine Beschreibung
Eine Variante im SERPINF2-Gen ist bei den beiden Rassen Scottish Deerhound und Greyhound mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer verzögerten postoperativen Blutung (DEPOH) verbunden. Bei den Rassen English Springer Spaniel (ESS) und Welsh Springer Spaniel (WSS) konnte eine genetische Variante im SERPINE1-Gen gefunden werden, die zu einer postoperativen Blutungsneigung mit Hyperfibrinolyse führen kann.
Rassen
Deerhound, English Springer Spaniel, Greyhound, Welsh Springer Spaniel
Detaillierte Beschreibung
Blutungsneigungen beim Hund können vielfältige Ursachen haben und äußern sich häufig durch eine gesteigerte Blutungsneigung schon bei kleinen Verletzungen oder spontan auftretenden Blutungen.
Postoperative Blutungsneigung (DEPOH) - Deerhound, Greyhound
Bei den beiden Rassen Scottish Deerhound und Greyhound wurde eine Variante des SERPINF2-Gens identifiziert, die bei diesen Rassen mit einem höheren Risiko für die Entwicklung einer verzögerten postoperativen Blutung (DEPOH) verbunden ist.
Klinische Anzeichen sind unerwartete, übermäßige Blutungen oder Blutergüsse, die 1 bis 4 Tage nach einem chirurgischen Eingriff einsetzen. Die Symptome reichen von offenen Blutungen aus der Wunde bis hin zu übermäßigen und auch fortschreitenden Blutergüssen in den Bereichen, die die Wunde umgeben, und Hämoabdomen.
Die Ergebnisse des Gerinnungsscreenings wie die Messung der Prothrombinzeit, der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit und des von-Willebrand-Faktor-Antigens sowie der Thrombozytenzahl waren unauffällig.
Im Vergleich zu Hunden, die die Markervariante nicht tragen, zeigen Hunde mit zwei Varianten-Allelen sowie Hunde mit einem Varianten-Allel ein erhöhtes Risiko, an DEPOH zu erkranken.
Details zur Bestellung
Testnummer | 8862 |
Probenmaterial | 0,5 ml EDTA Blut, 2x Backenabstrich, 1x Spezialabstrich (eNAT) |
Testdauer | 7-14 Werktage |
Spezifikationen Test
Symptomkomplex | hämatologisch |
Erbgang | autosomal-dominant mit variabler Penetranz |
Wirkweise | Hochrisikofaktor |
Gen | SERPINF2 |
Variante | C-T |
Literatur | OMIA:002631-9615 |
Postoperative Blutungsneigung (DEPOH) - English Springer Spaniel, Welsh Springer Spaniel
Bei den Rassen English Springer Spaniel (ESS) und Welsh Springer Spaniel (WSS) konnte eine genetische Variante im SERPINE1-Gen gefunden werden, die zu einer postoperativen Blutungsneigung mit Hyperfibrinolyse führen kann.
Unter Hyperfibrinolyse versteht man eine Störung der Blutgerinnung, bei der sich bereits gebildete Blutgerinnsel zu schnell wieder auflösen. Normalerweise sorgt die Fibrinolyse dafür, dass ein Blutgerinnsel nach abgeschlossener Wundheilung langsam abgebaut wird. Bei einer Hyperfibrinolyse läuft dieser Abbauprozess jedoch viel zu früh und zu stark ab. Dadurch können die Blutgerinnsel die Blutung nicht mehr dauerhaft verschließen und es kommt zu anhaltenden oder verzögerten Blutungen.
Die Erkrankung zeigt sich bei betroffenen Hunden der Rassen ESS und WSS oft schon im jungen Alter (ab etwa 7 Monaten), häufig nach chirurgischen Eingriffen oder Unfällen/Traumata. Neben den verzögerten und anhaltenden Blutungen nach den Operationen kann es auch zu spontanen Blutungen in die Bauchhöhle oder die Unterhaut sowie Hämatomen oder blutigen Wundsekreten kommen. Die betroffenen Hunde können schwach und lethargisch wirken, sowie ein blasses Zahnfleisch und einen niedrigen Puls aufweisen.
Die üblichen Blutgerinnungstests (PT, PTT, bukkale Schleimhautblutungszeit) sind meist unauffällig, so dass die Ursache der Blutungsneigung bei einer Hyperfibrinolyse ohne genetische Untersuchung oft nur schwer erkannt werden kann.
Das SERPINE1-Gen steuert die Bildung des Proteins Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1 (PAI-1), das normalerweise den Abbau von Blutgerinnseln reguliert. Durch die vorliegende Variante wird kein funktionsfähiges PAI-1 in den Blutplättchen gebildet und es kann zu lebensbedrohlichen Blutungen kommen.
Da bei heterozygoten Hunden weiterhin PAI-1-Protein nachgewiesen werden konnte und bislang keine erhöhte Blutungsneigung bei diesen Tieren beschrieben wurde, geht man von einem autosomal-rezessiven Erbgang aus.
Details zur Bestellung
Testnummer | 8862 |
Probenmaterial | 0,5 ml EDTA Blut, 2x Backenabstrich, 1x Spezialabstrich (eNAT) |
Testdauer | 7-14 Werktage |
Spezifikationen Test
Symptomkomplex | hämatologisch |
Erbgang | autosomal-rezessiv |
Erkrankungsalter | 7 Monate |
Gen | SERPINE1 |
Variante | DUP |
Literatur | OMIA:002967-9615 |