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Cumarin-Aktivität bei Verdacht auf Rattengiftaufnahme

Rodentizide (z. B. Rattengifte), die entweder direkt oder durch das Fressen vergifteter Nagetiere aufgenommen werden, sind immer wieder Ursache lebensbedrohlicher Vergiftungen bei Hunden und Katzen. Gerade jetzt im Herbst werden Mäuse- und Rattengifte wieder vermehrt eingesetzt, wodurch das Risiko für Haustiere steigt, mit diesen Stoffen in Kontakt zu kommen.

Beim klassischen „Rattengift“ handelt es sich häufig um Cumarin und/oder Cumarin-Derivate. Diese Gifte gehören zu den Vitamin-K-Antagonisten und blockieren den Vitamin K1-Kreislauf. Vitamin-K1 wird für die Bildung von aktiven Gerinnungsfaktoren in der Leber benötigt. Die inaktive Form von Vitamin-K1 wird als Vitamin-K1-Epoxid bezeichnet. Vitamin-K-Antagonisten wie Cumarin hemmen die Regeneration von Vit-K1-Epoxid zu Vit-K1 in der Leber. Die Folge sind schwere Gerinnungsstörungen mit Blutungen in Körperhöhlen wie Bauch- und Brustraum. Bei einem Verdacht auf eine Cumarin-Vergiftung muss dem betroffenen Tier Vitamin K verabreicht werden.

 

Durch den Nachweis des Anstiegs von Vitamin-K1-Epoxid im Serum kann indirekt die Aktivität von Cumarinen in der Leber erfasst werden – auch dann, wenn bereits Vitamin K gegeben wurde.
Der Test ermöglicht sowohl den Nachweis einer Vergiftung als auch die Möglichkeit einer Therapiekontrolle, ob das Gift bereits abgebaut wird und die Gabe von Vitamin K reduziert oder beendet werden kann.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Tierarztpraxis oder Tierklinik – diese helfen Ihnen gerne weiter.