Graying
Graying*
Allgemeine Beschreibung
Wichtig: dieser Test ist ausschließlich mit 30 Mähnen-/Schweifhaare ausgezupft mit der Haarwurzel möglich (kein EDTA-Blut!). Pferde, die die Greying-Mutation tragen, kommen farbig zur Welt und verlieren nach und nach die Pigmentierung der Haare. Die Pigmentierung der Haut bleibt in der ursprünglichen Farbe. Bis zum Alter von 6-8 Jahren werden die Pferde vollständig grau/weiß.
Details zur Bestellung
| Testnummer | 8159 |
| Probenmaterial | Mähnen-/Schweifhaare |
| Testdauer | 21-28 Werktage |
Spezifikationen Test
| Erbgang | Allelische Reihe: G dominant über N |
| Literatur | OMIA:001356-9796 |
Detaillierte Beschreibung
Wichtig: dieser Test ist ausschließlich mit 20 Mähnen-/Schweifhaare ausgezupft mit der Haarwurzel möglich (kein EDTA-Blut!)
Pferde, welche die Greying-Variante tragen, kommen farbig zur Welt und verlieren nach und nach die Pigmentierung der Haare. Die ersten Anzeichen für graue Haare finden sich in der Regel am Kopf, insbesondere um die Augen herum. Die Pigmentierung der Haut bleibt in der ursprünglichen Farbe. Bis zum Alter von 6-12 Jahren werden die Pferde vollständig grau/weiß.
Die genetische Ursache dafür ist eine Genvariante im STX17-Gen. Es gibt drei Allele:
- N = Normal bzw. nicht-grau
- G2 = Greying-Gen Duplikation, zwei Tandemkopien der duplizierten Sequenz verursachen grau/weiß
- G3 = Grau-Gen-Triplikation, drei Tandemkopien der Sequenz verursachen ebenso grau/weiß, jedoch ergrauen diese Pferde deutlich schneller und sind oft bereits mit wenigen Jahren vollständig weiß
Greying wird autosomal-dominant vererbt, d.h. bereits eine einzige Kopie eines der beide Allele G2 oder G3 führt dazu, dass ein Pferd grau wird.
Im direkten Zusammenhang mit der Greying-Mutation steht die Bildung von Hautkrebs (Melanomen), so haben 70-80% aller Schimmel über 15 Jahre ein oder mehrere Melanome. Pferde mit der Variante G3 ergrauen schneller und haben ein höheres Risiko für Melanome als solche mit G2. Die Wahrscheinlichkeit dafür (Inzidenz) ist statistisch gesehen auch abhängig von der Grundfarbe des Pferdes, die an einem anderen DNA-Abschnitt, dem Agouti-Lokus, bestimmt wird. Schwarz geborene Schimmel tragen ein signifikant höheres Risiko, Melanome auszubilden als weiße Pferde, die braun zur Welt kommen. Es wird auch berichtet, dass Schimmel ein höheres Risiko für Plattenepithelkarzinome der Augen haben als andere Pferde.
Eine Studie aus dem Jahr 2024 unter der Leitung von Dr. Leif Andersson und Kollegen an der Universität Uppsala in Zusammenarbeit mit Forschern des UC Davis Veterinary Genetics Laboratory (VGL) zeigte, dass die Geschwindigkeit des Ergrauens und das Melanomrisiko von der Anzahl der Kopien dieser Sequenz beeinflusst werden, die für das Ergrauen bei Pferden verantwortlich sind.So konnte gezeigt werden, dass Pferde ohne Duplikation (N/N) nicht ergrauen und die geringste Melanominzidenz aufweisen. Pferde mit einer G3-Kopie (N/G3) ergrauten schneller und traten häufiger an Melanomen auf, während Pferde mit homozygoter G3-Kopie (G3/G3) am schnellsten ergrauten und am häufigsten an Melanomen erkrankten. Pferde mit dem G2-Allel, ob heterozygot (N/G2) oder homozygot (G2/G2), zeigten eine geringe Melanominzidenz, ähnlich wie Pferde ohne Duplikationen (N/N).
